Berichte von 11/2015

25November
2015

Der Beginn einer Reise

Mein Name ist Steffen und ich werde ein Jahr lang ein etwas anderes Leben führen.

Heute ist der erste Tag meiner Reise die mich vorrausichtlich auf die andere Seite der Welt bringen soll. Allerdings bin ich zurzeit nur eine Flugstunde von zuhause entfernt und sitze in einem kleinen Hostel im kalten Zürich. Zürich ist eine sehr schöne Stadt, doch wirkten sich die Schweizer Preise schnell auf meine Laune aus und so werde ich in einer der teuersten Städte der Welt wohl auf ein ausgiebiges Abendessen und ein nahrhaftes Frühstück verzichten und stattdessen auf das Essen im Flug nach Hong Kong morgen warten. Bis dahin heißt es erstmal auf einem Zimmer mit 5 Japanern ausharren und versuchen diese davon zu überzeugen, dass, auch wenn es dadurch kurz kühler wird, es nicht schadet ab und zu mal zu lüften...

27November
2015

Die Chinesen übertreiben wieder direkt

Dichtgedrängte Menschenmassen, verschiedenste Geräusche aller Art, enorme Architektur und eine völlig fremde Kultur. Hong Kong ist eine andauernde Reizüberflutung aller Sinne. Eine Stadt, welche dich wie eine Droge fesselt und nicht mehr loslässt, vorausgesetzt man ist ein junger, unverschämt reicher Unternehmer (am besten aus dem Westen). Für alle anderen bedeutet Hong Kong nämlich leben auf allerengsten Raum und in, für Deutsche, unvorstellbaren Zuständen.

Nach einem 12-stündigen, schlaflos überstandenen Flug ging es für mich mit dem Zug nach Downtown Hong Kong. Auf dem Weg dorthin bieten sich ein uvorstellbares BIld an verschiedensten 'Vororten' Hong Kongs - jeder ca. 1 Million Einwohner groß. Vorbei an einem einzigen gigantischen Block, in dem mal eben dreimal mehr Menschen leben, als in meiner gesamten Heimatstadt Oldenburg, über die dichte Vegetation der Chinesischen Hügellandschaft in einen unübersichtlihen Bahnhof. Von dort an begann ich die Stadt zu Fuß zu erkunden. Am Ende des Tages war ich laut Googe 35 Kilometer gelaufen. Das absolute Highlight, was ich jedem empfehle, der einen Tag in Hong Kong hat, war der Victoria Peak. Der mit einer Höhe von 550 Metern höchste Berg in Hong Kong bietet eine einmalige Sicht über Downtown Hong Kong.

Hong Kong + chinesischer Hinterkopf

Doch allein die Fahrt hinauf auf den Berg war die 85 HKDoller allemal wert. Eine alte chinesische Tram bringt einen die 120 Jahre alte, teils 45 grad steile Strecke den Berg hinauf, made in China muss man in diesem Moment einfach mal vergessen um nicht kontinuierlich an das Verrecken der Bahn zu denken. Auf dem Weg nach Oben hörte ich ein etwa 50 Jähriges Süddeutsches Pärchen sagen: Die Chinesen übertreibens halt einfach.                                  

Hong Kong war es allemal Wert einen Tag später in Australien anzukommen und ich denke, dass diese Stadt jeden Besucher, wie auch mich, in ihren Bann zu ziehen vermag.      

29November
2015

Schlaflos in Cairns

Nach einem erneut schlaflosen 7 Stunden Flug berüßte mich Australien mit einer überwältigenden Hitze und überwältigenden Spührhunden - allerdings hatten diese mehr Freude daran den ca. 20 jährigen Chinesen zu überwältigen, der in Australien nicht auf sein Gras verzichten wollte und es daher in einer Kaffedose im Handgepäck dabei hatte. Er fing an zu weinen und ich, mitfühlend wie ich bin, hab ihn nur ein ein bisschen ausgelacht.                                                                                       Nachdem ich mich nach stolzen 500 Metern entschied die restlichen 6 Kilometer doch Taxi zu fahren, gelangte ich zu meinem Zuhause für die nächsten 9 Tage, dem schönen Caravella Hostel direkt am Strand im schönen Cairns - alles ganz schön schön hier. Nachdem ich mir jede endengliche tropische Frucht gekauft und mich damit zum Strand begab zeigte Cairns seine liberale Seite in Form einer kleinen Hippie Demo die direkt durch mich druch maschierte. Eine feministische Armee unrasierter Frauenachseln zog an mir vorbei während ich die beste Mango meines Lebens aß. Komischer weise war dies der Moment in dem ich mich angekommen fühlte.

Pelikane auf dem Weg zum Hostel

Als ich am Nachmittag eingecheckt hatte legte ich mich für ein Stünchen aufs Ohr, da ich seit gut 40 Stunden wach war. Das 'Stündchen' entpuppte sich später als 5 Stunden als ich 2 meiner 3 Zimmergenossen kennenlernte. Simone und Franco sind italienische Gebrüder und reisen zusammen, sehr nett, jedoch nicht die größten Stimmungskanonen. Harley, der dritte im Bunde, begrüßte mich mit feinstem britischen Akzent und australischen Lager Bier - mit anderen Worten war er mir dierekt sympathisch und wir gingen Abends zusammen los. In einem Pub mit einer der besten Livebands die ich jeh gehörte hab wurde aus dem zweiten und dritten Pint schnell das 6. und wir zogen weiter in Cairns angesagtesten Club. Ich half ihm ein britisches Mädchen aufzureißen und er war der dankbarste Mensch der Welt. Leider ist heute sein letzter Abend in Cairns, doch für ihn war es wie 'ein Schnitzel und ein Blowjob' und für mich der perfekte Start in ein etwas anderes Leben.