30Juli
2016

Urlaub vom Urlaub

 

Halli Hallo meine Freunde der Nacht!

Ein kleines Statusupdate bevor es an die interessanten Storys geht. Ich bin in Cairns, Tabea ist seit 3 Wochen wieder in Deutschland und Flemming seit 2. Heißt ich bin alleine. In Cairns. Ohne Plan. Mal wieder.

Wenn ich auf die vergangenen 3 Monate zurückblicke, blicke ich auf die wohl beste Zeit meines Lebens. Die Zeit mit Tabea und Flemming war perfekt, selbst wenn es mal nicht perfekt lief. Ich bin im Moment an einem Punkt wo ich viele Optionen habe und mich keine wirklich überzeugt. Ich bin wieder am Anfang angelangt und habe, wenn ich mal realistisch denke, nicht genug Geld für die Westküste. Was bedeuten würde, ich müsste wieder arbeiten, was bedeuten würde, ich hätte nicht genug Zeit für die Westküste. Da ich allerdings auch nicht ohne Kohle wieder im deutschen Land ankommen möchte, gibt es theoretisch nur eine Option: 88 Tage Farm Work. Diese würden mir mein Second Year Visa beschaffen. Bedeutet: Ich könnte wieder zurück nach Deutschland im Dezember und dann jederzeit wieder für ein Jahr herkommen um die Westküste zu machen. Doch Farmwork findet man zur Zeit nirgends. Naja, egal was ich mache ich werd für mich schon die richtige Entscheidung treffen und eine schöne Zeit haben. Genug mit der negativen Scheiße, Zeit für eine Geschichte:

Sonnenaufgang vor der Fähre nach Fraser

Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt (oder so ähnlich guckst selber nach falls ihr sonst nichts zu tun habt und es euch brennend interessiert ob Fraser Island nun tatsächlich die größte Sandinsel der Welt ist, oder ob ich euch nur verarscht habe. Alternativ könntet ihr bei Langeweile auch mal wieder eure Fingernägel sauber machen oder so. Ihr wisst schon, dieses schwarze Zeug, was sich immer unter den Fingernägeln sammelt und ungewürzt nicht schmeckt das könntet ihr mal wieder wegmachen... ja, also um wieder reinzukommen der letzte Satz war: Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt...) und das wollte sich unser fröhliches Trio natürlich nicht entgehen lassen. Fraser bietet keine Straßen, keinen Handyempfang und kein Trinkwasser. Also Dachgepäckträger gekauft, Camping Stühle, 20 Liter Benzin und 10 Liter Wasser auf Reserve drauf geschnallt, Fähre gebucht, in den Allradantrieb geschaltet und ab dafür. Um Werner zu zitieren: Ein Guter Tag zum Benzin zum Verbauchen!

       Verfolgungsjagt am Strand

Fraser Island präsentierte sich uns zum Anfang direkt mit einem unglaublichen Sonnenaufgang und nach den ersten Minuten Offroad fahren waren auch alle meine Zweifel bezüglich meiner Offroad Fahrtauglichkeit und der Offroad Stärke meines Autos, verschwunden. Mein Auto ist ein Beast Offroad und ich bin mittlerweile auch ans Fahren durch jedes Terrain gewöhnt. Fraser hat einiges zu bieten: Den Regenwald, der die komplette Sandinsel bedeckt, kristallklare Seen, Dünen, und den 75 Meilen Strand, ein einziger, unendlich langer Strand, unmöglich die beiden Enden zu erblicken. Außerdem gibt es hier viele Dingos. Diese Vierbeiner sind das größte Landraubtier in Australien und Strayas Äquivalent zu Wölfen.

Bei unserem Abenteuer über die Inseln, wollten wir uns einen der vielen Seen angucken, der weniger von Touristen besiedelt ist. Doch auf dem kurzen Wanderweg dorthin stand auf einmal ein Schild vor uns:

                

Nunja. Wir sind ja immerhin alle rational denkende Deutsche Staatsbürger und somit entschieden wir uns nach langem und gründlichen Überlegen, dass es wohl sicher das Beste sei sich einen morschen Ast vom Boden zu suchen und mit dieser ultimativen Nahkampfwaffe gerüstet in das Dingo Revier zu marschieren. Auf mich machten die Dingos ehrlich gesagt mehr den Eindruck von verspielten Hunden, als von blutrünstigen Wölfen; dass man Dingos in South Australia auch als Haustier halten darf zeigt in was für einer Lebensgefahr wir uns befanden.

Der 75 Meilen Beach, an welchem auch unser Campingplatz für den 2. Tag lag, bot mir meinen persönlichen Lieblingsmoment auf Fraser Island. Wir entschieden uns nach der Nacht vom 2. auf den 3. Tag morgens mal ganz früh aufzustehen und uns den Sonnenaufgang am Strand anzugucken. Also Auto am Strand geparkt, in der Distanz noch einen Dingo gesehen und einen unglaublich schönen Sonnenaufgang bestaunt. Unser Karma meinte es allerdings noch etwas besser mit uns, denn als wir unsere Blicke aufmerksam auf die aufgehende Sonne richteten, grüßte uns noch mal eben ein Wahl, der seine gewaltige Flosse aus dem Meer streckte, als wollte er uns winken. Ein perfekter Moment. Es war der 11. Juni 2016, der Geburtstag meines Vaters... sorry Papa aber ich muss schon sagen: Den hab ich gerne verpasst.

Schiffswrack am 75 Mile Beach