05Dezember
2015

High Five or Hug?

Die Atherton Tablelands heißen 'Atherton Tablelands' und nicht 'Atherton Mountains', damit Schweizer und Kanadier nicht rummeckern, dass diese, vom Regenwald überzogenen Hügel ja gar nicht so aussehen wie 'richtige' Berge. 

Am Samstag bin ich also mit einer Gruppe gleichaltriger und einem ca. 30 jährigen Guide namens Rowen in einem kleinen Bus durch das Gebirge geeiert und von einem unglaublichen Werk der Natur zum nächsten gefahren. Nach der ersten Stunde Fahrt und 300 Kurven bergauf sind wir schließlich bei dem, auf 821 Metern Höhe gelegenen Vulkansee 'Lake Eacham' angekommen. Ein ca. 7 Meter hoher Baum diehnte als perfektes Sprungbrett in den See. Doch da niemand von uns sich sicher war, wie tief es unter dem Baum wohl sein könnte musste einer ran um zu testen. Da sich alle anderen ein wenig zu unsicher waren, war dieser jemand natürlich meine Wenigkeit. Ich, mit meiner GoPro bewaffnet, vertraute auf den raschen Abfall der des Grundes des türkisblauen Sees, der in der Spitze 75 Meter tief war und sprang. Erstaunlicher Weise überlebte ich und auch jeder andere der nach mir sprang den unglaublich spektakulären, hollywoodreifen Sprung von einem morschen Baum in einen See. Ich hab sogar 2 Schildkröten gesehen. 

Weiter gings zu einem wunderschönen Wasserfall, dessen Namen ich, zu euer aller Leidwesen, vergessen habe. Eine kleine Höhle hinterm Felsen war dessen Highlight. Wenn man, so wie ich und Steven aus Melbourne vom üblichen Weg abweicht und ein bisschen klettert, findet man sich an noch viel eindrucksvolleren Orten wieder, kann ich jedem empfehlen.

Als nächstes gings zu den berühmten 'Millaa Millaa Falls' (Shampoowerbung ihr erinnert euch?). Millaa Milla Falls bedeutet für Besucher: Arschkaltes Wasses, aggressiv runde Steine am Boden, die es einem unmöglich machen zu laufen und jeder muss dieses Shampoo Foto machen (dazu komm ich gleich) und ja, das wars eigentlich... achja und nebenbei ist noch dieser riesige, extrem schöne Wasserfall, aber in erster Linie das Shampoo Bild. Für dieses Bild tunkt man seinen Kopf ins Wasser, wie einen Oreo in die Milch, dann wird der Oberkörper schnell aufgerichtet, der Kopf nach hinten gerissen und schön die Titten präsentiert, damit die Haare das Wasser im halbkreis über den Kopf schleudern. Klang irgendwie echt bescheuert, war also voll mein Ding. Ich würde euch gerne dieses wunderschöne Bild von mir zeigen, leider ist dieses aber noch nicht online, aber ich werds in ein paar Tagen nachholen, versprochen.

Weiter gings zum letzten und besten Stop des Tages: Die Josephine Falls. Diese befinden sich in einem Nationalpark mit dem langweiligen, bestimmt tausendmal gehörten, 0815 Namen 'Wooroonooran Park'. Dieser Name ist natürlich Aborigine, denn die lieben es einfach unnötig viele O's an einen Konsonanten zu hängen. Die Joooosephine Falls haben über die Jahre eine natürliche Wasserrutsche gebildet. Es wird empfoooohlen diese ganz zivilisiert und noooormal, wie eine Rutsche, herunterzurutschen... ja sicher. Unzählige Abschürfungen, blaue Flecken und ein schlafloses, schmerzhaftes Herumgewälze im Bett, nehmen den Spaß vom Nachmittag mit in die nächsten Tage.

Josephine Falls (zumindest ein Teil davon)

Rowen, der Guide, der den gesamten Tag für Unterhaltung gesorgt hatte, brachte uns am Abend alle wieder zu unseren Unterkünften. Als er uns abholte begrüßte er jeden einzelt mit entweder 'einem High Five, oder einer Umarmung' und von dort an war es ein echt gelungener Tag und die 5 Sterne auf Tripadviser komplett verdient. Wir hatten eine coole Gruppe, ich hab viele neue Leute kennengelernt und auch 2 neue, gute Freunde gefunden. Steven und seine Freundin Maja aus Melbourne waren beeindruckt, dass ich das was ich mache, auf eigene Faust machen und mir alles selbst verdient habe. Sie sind noch ein paar Tage in Cairns und wenn ich in Melbourne bin kann ich auf der Farm von Stevens Vater arbeiten und unterkommen wenn ich das möchte. So kommt man in Australien scheinbar an Jobs, gut zu wissen. Es war ein schöner Tag mit unglaublicher Natur, netten Leuten und einem super Guide. Ich hab mich für die Umarmug entschieden.